Budapest, H – Haus des Terrors

Berliner Mauer in Budapest, Ungarn

Standort: Haus des Terrors

1 Segment

Seit November 2010 steht vor dem Haus des Terrors in Budapest ein Mauersegment als Mahnmal für die Überwindbarkeit von Mauern und Grenzen.

Das Haus des Terrors ist den Opfern totalitärer Herrschaft gewidmet und residiert in einem Gebäude mit denkwürdiger Vergangenheit: 1880 zunächst als Wohnhaus gebaut, wurde es 1937 von den Pfeilkreuzern, der ungarischen faschistischen Bewegung, okkupiert, die Mithilfe der Nazis 1944 an die Macht kamen. Der Keller wurde von den Pfeilkreuzern als Gefängnis und Folterstätte genutzt.

Nach dem Krieg übernahm der ungarische Geheimdienst AVH das Gebäude und nutzte die Kellerräume in gleicher Weise.

1956 formierte sich eine breite gesellschaftliche Front gegen die stalinistische Regierung. Das Ziel: Meinungs- und Pressefreiheit, freie Wahlen und Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Im Zuge des Volksaufstands, der sich im Laufe des Jahres aufs ganze Land ausgedehnt hatte, löste der neueingesetzte Regierungschef Nagy den Geheimdienst im Oktober auf. Im November verkündete Nagy die Neutralität Ungarns und den Austritt aus dem Warschauer Vertrag. Sowjetische Truppen sollten aus Ungarn abgezogen werden. Daraufhin schlugen sowjetische Panzerverbände den Aufstand nieder. Nach offiziellen Angaben kommen dabei 2.500 Ungarn und 700 sowjetische Soldaten ums Leben. Mehr als 200.000 Ungarn flohen aus ihrer Heimat, viele von ihnen ohne je wiederzukehren.

Nach den Aufständen von 1956 und deren blutigem Ende wurde das Gebäude als Bürogebäude genutzt bis es schließlich 2002 in ein Museum umgewandelt wurde.

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Foto oben und Hintergrund:
© „Berlini fal – Terror Háza, 2014.08.16“ von Derzsi Elekes AndorEigenes Werk. Lizenziert unter CC-BY-SA 4.0 über Wikimedia Commons.

2 thoughts on “Budapest, H – Haus des Terrors

  1. Ein Fehler und eine unscharfe Formulierung im Text zum Haus des Terrors: „Ende der 1950er Jahre zog der Geheimdienst jedoch aus.“ Mein Vorschlag: „Nach dem Aufstand 1956 zog der Geheimdienst aus.“ (Wo Mindszenty, Rajk, Kádár und viele andere gefoltert waren. Der Terror fand andere Orte, bis 1961-1963.)
    „… bis es schließlich 2009 in ein Museum umgewandelt wurde.“ Richtig soll es heißen: bis es schließlich 2002…“

    • Vielen Dank für die Hinweise. Wir haben daraufhin den Text etwas ergänzt, was für den Kontext sicher auch wichtig ist.

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